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Parteien: Sozialdemokraten ehren 98 Jubilare im Bürgersaal / Gernot Erler zu Gast

Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Seit 81 Jahren in der SPD

"Die Parteipolitik hatte ich bereits mit der Muttermilch aufgesogen",
erzählte Erwin Kaiser. "Ich musste in den Krieg, eine schreckliche Zeit. Als ich wieder zu meiner Mutter heimkam, war mein zweiter Weg der ins Parteibüro." Beifall brandete auf. Es sind Erinnerungen eines 87-Jährigen, der seine 65-jährige SPD-Mitgliedschaft gestern im Bürgersaal Vogelstang feierte - zusammen mit 97 weiteren Jubilaren.

"Ich muss noch viele Geschichtsbücher lesen, um das zu erfahren, was sie
alles erlebt haben", drückte Kreisvorsitzender Wolfgang Katzmarek seine Anerkennung aus. Auf seinem Weg von Freiburg nach Berlin schaute der SPD-Bundestagsabgeordnete Gernot Erler im Bürgersaal vorbei, um einen historischen Rückblick auf die SPD zu geben.
Wobei Erler lokale Bezüge zu den Jahrgängen der Jubilare herstellte.
"Ich möchte Farbe geben, was es bedeutete, 1929 oder 1945 der SPD beizutreten", erklärte Gernot Erler, der einen Blick in die Zukunft wagte: Am 23. Mai 2013 wird die Sozialdemokratische Partei ihr 150-jähriges Bestehen feiern.

Lokale Geschichte

Denn hervorgegangen ist die SPD in Leipzig aus dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein von Ferdinand Lassalle. Die Anhänger damals nannte man "Lassalleaner".
Es war die Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts, die einfache
Bevölkerung begehrte auf und löste sich aus den Fesseln der Obrigkeit. "Aus dieser Geschichte ziehen wir Kraft. Was wir damals gelernt haben, brauchen wir auch heute noch", erkannte Festredner Gernot Erler. "In den 1840er Jahren gründete sich die Mannheimer Arbeiterbewegung in Eisenbahn und Hafen mit den berühmten Sackträgern", ging Redner
Erler auch auf die lokale Geschichte ein.

Rekordjubilar war gestern Karl Eisen, der am 1. Januar 1929 der SPD
beigetreten ist und somit seit 81 Jahren seiner Partei die Treue hält. "Mein Vater war schon in der SPD, und als ich 14 Jahre alt war, hat er mich mit reingenommen", erinnerte sich Karl Eisen, der als junger Mann eine Ausbildung zum Installateur absolviert hatte. "In diesem Beruf habe ich aber nie gearbeitet", erzählte der 95-Jährige. "Ich war bei einem kleinen Meister, und als ich ausgelernt hatte, war ich erst einmal erwerbslos. Ab 1935 arbeitete ich dann als Kaufmann."
Von den Altvorderen bis zu den jungen Parteigenossen bekam jeder Ehrennadel und Urkunde. cho

Mannheimer Morgen
25. Oktober 2010

 
 

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