Mit Fassungslosigkeit reagiert die SPD Mannheim auf den Antrag gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, den die CDU bei ihrem Bundesparteitag beschlossen hat. Seit dem Jahr 2014 müssen sich in Deutschland geborene und aufgewachsene Kinder ausländischer Eltern nicht mehr für eine Staatsbürgerschaft entscheiden, sondern können neben der Staatsangehörigkeit ihrer Eltern auch den deutschen Pass besitzen. Der Antrag der CDU sieht nun vor, dieses Recht wieder abzuschaffen und damit die sogenannte Optionspflicht für in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern wieder einzuführen.

Der Mannheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Rebmann ist empört: „Die doppelte Staatsbürgerschaft ist eine große Errungenschaft und im Bereich der Integrationspolitik ein enormer Fortschritt.“ SPD-Kreisvorsitzender Wolfgang Katzmarek kündigt an: „Wir werden nicht zulassen, dass die CDU die Menschen in Deutschland bewusst gegeneinander ausspielt.“

„Mannheim ist ein gutes Beispiel für ein friedliches Miteinander in Vielfalt. Der Doppelpass hilft, die Situation vieler Menschen zu verbessern. Im Gegenzug befördert Ausgrenzung Radikalisierung“, erklärt die Landesvorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt und SPD-Ortsvereinsvorsitzende Mannheim Innenstadt-Jungbusch, Isabel Cademartori.

Erst zum Tag der Deutschen Einheit im Oktober hatte die Mannheimer SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt mit einer Online-Video-Kampagne und einer sehr gut besuchten öffentlichen Veranstaltung auf die Forderung der SPD, generell eine doppelte Staatsbürgerschaft zu ermöglichen, hingewiesen. Der Vorstoß der CDU ist nach den Worten der Vorsitzenden Christina Atalay „ein Schlag in die Magengrube von rund 500.000 hier aufgewachsenen und sozialisierten jungen Menschen, für die die Optionspflicht gelten würde, und noch mehr für all diejenigen, die auf eine Ausweitung der Mehrstaatlichkeitsregelung hoffen.“