Gemeinsamer Aufruf des SPD-Kreisverbandes, SPD-Gemeinderatsfraktion und der Mannheimer SPD-Abgeordneten:

In der „Mannheimer Erklärung“ zum Geist der Offenheit, der Toleranz und der Verständigung , die zwischenzeitlich von über 90 Gruppen, Organisationen, Verbänden, Parteien und Glaubensgemeinschaften unterschrieben worden ist, ist festgestellt worden, dass „die Stadt Mannheim in ihrer über 400-jährigen Geschichte überwiegend geprägt ist von einem Geist der Offenheit und Toleranz. Immer wieder wurden Migrantinnen und Migranten - darunter auch zahlreiche Glaubensflüchtlinge - zu überzeugten und die Stadt prägenden Mannheimerinnen und Mannheimern. Diese gerade vor dem Hintergrund von Phasen der Intoleranz und des Kulturbruchs auch in unserer Stadt verpflichtende und Orientierung gebende Traditionslinie gilt es zu bewahren und fortzuschreiben.“ Dies gilt nach Meinung der Mannheimer SPD auch für die Zuwanderinnen und Zuwanderer aus osteuropäischen Ländern. „Das Zusammenleben in unserer städtischen Gemeinschaft bedarf der Pflege, der Fürsorge, des Engagements aller gesellschaftlichen Kräfte und des zielgerichteten Handelns der politischen Gemeinde.“

Deswegen protestiert der SPD-Kreisverband Mannheim sowie die SPD-Gemeinderatsfraktion mit aller Schärfe gegen die NPD-Kundgebung am 16. Februar auf dem Alten Messplatz. Die Strategie der Nazis ist eine alt bekannte: zuerst schürt man Ängste und organisiert eine diskriminierende Hetzkampagne gegen eine ethnische Gruppe, die als Sündenbock dienen soll und dann spielt man sich selbst als Retter von Sicherheit und Ordnung auf, weil angeblich die demokratischen Parteien die Augen verschließen würden. Dass dies gelogen ist, wissen diese Herrschaften.

Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten akzeptieren keine Hetze gegen Menschen ausländischer Herkunft. Soziale Probleme dürfen kein Vorwand für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sein.

Die kulturelle und religiöse Vielfalt ist ein Charakteristikum unserer Stadtgesellschaft. Eine erfolgreiche Gestaltung des Zusammenlebens in Vielfalt ist wesentlich für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Dafür treten wir aktiv ein und fordern deswegen alle Mannheimer Bürgerinnen und Bürger jedweder politischer, religiöser oder weltanschaulicher Couleur sowie alle Mitglieder der Mannheimer SPD auf, am Samstag, den 16. Februar 2013 für Offenheit, Toleranz und Verständigung und gegen die Nazi-Hetze auf die Straße zu gehen und die Demonstrationen des Bündnisses von „Mannheim gegen Rechts“, in dem auch die SPD mitarbeitet, zu unterstützen. Der NPD darf kein Platz und kein Gehör gegeben werden. Deswegen sind alle Demokratinnen und Demokraten aus Mannheim und Region aufgerufen, sich an den beiden Demonstrationszügen um 9 Uhr ab Neumarkt/Neckarstadt und ab Gewerkschaftshaus Mannheim zu beteiligen.

Dieser Aufruf wird auch vom Europaabgeordneten Peter Simon, dem Bundestagsabgeordneten Stefan Rebmann sowie den beiden Landtagsabgeordneten Helen Heberer und Dr. Stefan Fulst-Blei unterstützt.